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Wassermanagement: rückhalten statt ableiten Projekt im Bereich Lotter Beeke beendet - Umsetzung steht bevor

Meppen/Handrup. Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt brachten ein Umdenken hinsichtlich des Wassermanagements im Landkreis Emsland mit sich. Damit beispielsweise in Dürrezeiten Wasser zur Verfügung steht, sollte Wasser nicht mehr nur abgeleitet werden, wie dies in den wasser- und moorreichen Gegenden des Emslandes früher praktiziert wurde, sondern gehalten werden. Das Projekt „Nachhaltiges Wassermengenmanagement im Einzugsgebiet der Lotter Beeke“ ging mit dieser Zielsetzung als eines von insgesamt drei Projekten im September 2023 als erstes an den Start. Mit dem jetzt erfolgten Projektabschluss wurden in einer Veranstaltung am vergangenen Donnerstag (6. Februar) in Handrup (Samtgemeinde Lengerich) die Ergebnisse öffentlich vorgestellt.

War der Emslandplan in den 1950er Jahre noch davon geprägt, mit Hilfe von 6800 km Gräben und Vorflutern das Land zu entwässern und etwa 17.000 ha Fläche trocken zu legen, um die landwirtschaftliche Bewirtschaftung zu verbessern, ging es im Projekt darum, effektive Maßnahmen für den Wasserrückhalt und die Wasserspeicherung zu identifizieren. Gemeinsam mit dem Wasser- und Bodenverband Lotter Beeke und begleitet von zwei externen Fachbüros entwickelte der Landkreis Emsland für das Einzugsgebiet Lotter Beeke nun Handlungsempfehlungen zur Umsetzung von Maßnahmen zum Wasserrückhalt.

Zur Veranstaltung in Handrup begrüßte Kreisbaurat Dr. Michael Kiehl mehr als 100 Gäste im Saal. Der Einladung waren neben den aktiven Arbeitsgruppenmitgliedern auch Gäste aus der Politik, Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Verwaltung gefolgt. Der Abend wurde maßgeblich durch die beiden beauftragten Büros gestaltet und bot vor allem Einblick in die Projektergebnisse.

Diese waren in verschiedenen Arbeitsschritten erarbeitet worden: Zunächst wurden die hydrologischen Zusammenhänge im Projektgebiet beschrieben und festgehalten. Danach wurde unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessen eine Zielsetzung für das Projektgebiet festgelegt. Anschließend wurden geeignete Maßnahmen ausgewählt, vorgeplant und auch hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen bewertet. Hierzu zählen beispielsweise aktive regelbare und passive Stauanlagen, Sohlanhebungen von Gewässern, Remäandrierungen oder Rückhaltebecken. Lokale Arbeitsgruppen zeichneten dann verantwortlich für die Erarbeitung und Abstimmung der umzusetzenden Maßnahmen. So konnte eine Vielzahl geeigneter Standorte für die Durchführung möglicher Maßnahmen ermittelt und vom Fachbüro vorgestellt werden. Aus einem Katalog von Maßnahmen, die vom Fachbüro aufgrund ihrer Wirksam- und Umsetzbarkeit als priorisiert eingestuft wurden, sollen nun im nächsten Schritt zeitnah erste Projekte in die Umsetzung gelangen.

Die Kosten für die aktuelle Initiative von rund 190.000 Euro fördert das Land Niedersachsen mit 171.000 Euro, den Rest trägt der Landkreis Emsland. Auch für die nun folgende Umsetzung von Baumaßnahmen stehen verschiedene Fördermöglichkeiten auf Landes- und Kreisebene zur Verfügung. Neben dem eigenen Projekt an der Lotter Beeke werden vom Land Niedersachsen im Landkreis Emsland ebenfalls die Projekte im Bereich der Wasser- und Bodenverbände Ems-West und Süd-Nord-Kanal sowie im Bereich der Wasser- und Bodenverbände Ahlder und Engdener Bach gefördert.

Der Abschlussbericht mit Ergebnissen wurde im Internet unter https://www.emsland.de veröffentlicht.

Bild 1: In einer öffentlichen Veranstaltung stellte der Landkreis Emsland die Projektergebnisse vor, die im nächsten Schritt an ausgewählten Standorten umgesetzt werden sollen.

 Projektabschluss Lotter Beeke

Bild 2: Kreisbaurat Dr. Michael Kiehl (mit Mikrophon) stand gemeinsam mit Mitarbeitenden der Kreisverwaltung und der beauftragten Fachbüros den anwesenden Zuhörern für Fragen zur Verfügung. (Fotos: Landkreis Emsland).

Projektabschluss Lotter Beeke Gruppe